Ask og Eng: Wie aus einer Idee ein Unternehmen wurde, dass sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat

Vor ein paar Wochen habe ich dieses Blog­ger­jahr mit einem Post über Nach­haltiges Inte­ri­or ges­tartet. Ich stellte mir und Euch die Frage, ob Nach­haltigkeit und Inte­ri­or miteinan­der vere­in­bar ist. Ganz klar, das geht. Und das hängt nicht nur damit zusam­men, den eige­nen Kon­sum zu min­imieren, son­dern auch sich damit zu befassen, welche Her­steller denn auf Nach­haltigkeit acht­en. Und vor allem wie sie darauf acht­en. Kine und Kristof­fer bewun­dere ich schon seit langem. Sie haben ein unfass­bar wun­der­schönes Heim in Nor­we­gen und entwer­fen tolle eigene Möbel. Es dauerte etwas bis ich ver­stand, dass hin­ter dem Inte­ri­or­pro­jekt Ask og Eng auch ein sehr nach­haltiges Konzept steckt.

Wie per­fekt, war mein erster Gedanke. Mit welch­er Gelassen­heit und mit welchem Herzblut die bei­den Küchen, Regale und Anderes entwer­fen, die zugle­ich nach­haltig sind und zugle­ich auch jeglichen Ansprüchen ästhetis­ch­er Art gerecht wer­den, ist nur zu bewun­dern. Und obwohl die gute Kine jeden Tag ihr zweites Kind erwartet hat sie sich die Zeit genom­men, um uns zu erzählen wie es zu der Grün­dung von Ask og Eng kam, was sie sel­ber unter Nach­haltigkeit ver­ste­ht und wie sie ver­sucht diese in ihr Leben zu inte­gri­eren. Ich empfehle Euch diesen wun­der­baren gelebten Traum wirk­lich von Herzen. Aber lest selb­st:

1. Liebe Kine, bitte erzäh­le uns etwas über Dich und Deine Ein­stel­lung zu Inte­ri­or.

Mein Name ist Kine und ich habe vor ca. 2 Jahren unsere eigene Fir­ma Ask og Eng gemein­sam mit Kristof­fer gegrün­det. Wir haben einen 3 Jahre alten Sohn und jeden Tag erwarten wir unser zweites Kind. Noch vor ein paar Jahren hätte ich es nie geglaubt, wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich mit Möbelde­sign arbeit­en werde. Ich bin eigentlich ein Umwelt­geo­graph, und früher habe ich in der Forschung zum Kli­mawan­del in der Ark­tis gear­beit­et. Aber jet­zt sind Möbel zu einem so großen Teil meines Lebens gewor­den und ein eigenes Unternehmen zu haben war bish­er eine der lohnend­sten Erfahrun­gen.

2. 2016 hast du dein eigenes Stu­dio gegrün­det Ask og Eng. Wie bist du auf diese Idee gekom­men?

Die Idee von Ask og Eng kam tat­säch­lich im Laufe der Zeit. Es begann alles, als wir unsere erste gemein­same Woh­nung in Oslo gekauft hat­ten. Wir hat­ten eine klare Vorstel­lung von dem, was wir woll­ten, daher haben wir uns dafür entsch­ieden, einen Großteil der Ren­ovierung selb­st zu erledi­gen, obwohl wir das vorher noch nicht gemacht hat­ten. Also began­nen wir alles raus zureis­sen und änderten den Grun­driss der gesamten Woh­nung, bevor wir anfin­gen, alles wieder aufzubauen. Vieles guck­ten wir uns auf Videos ab, zum Beispiel wie man Wände raus­reißt und wieder auf­baut. Es war eine Menge Arbeit. Als es dann um die Küche ging hat­ten wir eine Vision, eine bes­timmte Vorstel­lung, haben aber nir­gend­wo das gefun­den, was unser­er Vorstel­lung entsprochen hat.

Als Kristof­fer durch seine Arbeit als Architekt auf das Mate­r­i­al Bam­bus gestoßen ist, fragte er mich, was ich von der Idee halte, die Küche selb­st zu bauen. Als Umwelt­geo­graphin liebte ich die Idee, ein nach­haltiges Mate­r­i­al zu ver­wen­den und habe naiv gedacht, dass wir das schon irgend­wie schaf­fen. Wir haben schon so viele Dinge selb­st gemacht, warum das nicht. So begann alles. Als wir ein paar Jahre später in unsere Heimat­stadt Dram­men zurück­kehrten, woll­ten wir diese Küche auch in unserem neuen Haus wieder sel­ber bauen, da wie sie so sehr liebten. Immer mehr Fre­unde fragten uns danach, so dass der Gedanke ent­stand Küchen aus Bam­bus auch für andere zu bauen.


3. Du hast Dich dafür entsch­ieden mit Bam­bus zu arbeit­en. Welche Idee steckt dahin­ter und warum emp­fiehlst Du uns dieses Mate­r­i­al?
Wie ich bere­its erwäh­nt habe, haben wir Bam­bus wegen sein­er Nach­haltigkeit sofort geliebt. Aber wir lieben es auch, weil es schön, halt­bar und viel­seit­ig ist. Bam­bus ist ja eigentlich eine Art Gras und wächst deut­lich schneller als Bäume — bis zu einem Meter pro Tag. Dies bedeutet, dass der Bam­bus nach 4–6 Jahren geern­tet wer­den kann — im Ver­gle­ich zu Bäu­men, die etwa 50 Jahre alt sind. Während des Wach­s­tums absorbiert Bam­bus mehr Co2 als während der Pro­duk­tion freige­set­zt wird, was Co2 während des gesamten Leben­szyk­lus neu­tral macht. Und es wächst so schnell ohne Ver­wen­dung von Pes­tiziden, Her­biziden oder Kun­st­dünger.
4. Nach­haltigkeit ist sehr wichtig für unsere Zukun­ft, nicht nur im Bere­ich Food und Fash­ion. Wie sieht Deine Vorstel­lung von einem nach­haltigem Leben aus?
Die Idee von Ask og Eng kam irgend­wie aus dem Nichts und spon­tan. Wir waren uns aber sofort einig, dass wir diesen Traum nehmen und die Gele­gen­heit nutzen, das zu tun, was wir lieben. Auch wenn es bedeutet, finanziell weniger zu haben, haben wir auch gehofft mehr Zeit miteinan­der ver­brin­gen zu kön­nen. Wir haben also in den let­zten Jahren unsere Gehäl­ter um ein halbes Einkom­men reduziert, was natür­lich bedeutet, dass wir weniger kon­sum­ieren. Nach gewiss­er Erfahrung ist das viel ein­fach­er als erwartet. Wir haben uns bewusst dafür entsch­ieden, in einem kleinen Bere­ich zu wohnen, in dem sich Stu­dio, Heim und Kinder­be­treu­ung befind­en, damit wir weniger Zeit und Geld für den Trans­port aufwen­den, unsere Emis­sio­nen min­imieren und somit mehr Zeit zusam­men haben.

5. Und wie kön­nen wir diese Ein­stel­lung in unserem Zuhause umset­zen?

Wir wis­sen alle, dass wir unser Kon­sum­niveau senken müssen, aber um diesen Über­gang für alle leichter zu machen müssen wir dafür sor­gen, dass wir alle dazu ein Stück beitra­gen. Ich denke dass das aber nicht auf Kosten unseres Lebens­stan­dards getan wer­den kann und dass nach­haltiges Leben leicht zugänglich gemacht wer­den muss. Kristof­fer und Ich glauben daran, weniger zu kaufen, aber in Qual­ität zu investieren. Wenn wir zuerst etwas Neues kaufen, investieren wir in etwas, das uns wirk­lich gefällt und von dem wir wis­sen, dass wir es jahre­lang genießen wer­den. Natür­lich schauen wir auch auf anderes nach­haltiges Design. Auch die meis­ten unser­er Möbel sind gebraucht gekauft.
Liebe Kine, hab so großen Dank, dass Du uns Deine Sichtweise und Deinen Traum so wun­der­bar erzählt hast. Deine Ein­stel­lung und Dein wun­der­bares Label sind so viel Inspi­ra­tion für ein nach­haltiges Leben, es macht Spaß Dir dabei zuzuschauen, wie Euer Traum immer größer und erfol­gre­ich­er wird.

ENGLISH TRANSLATION

A few weeks ago I start­ed this blog­ger year with a post about Sus­tain­able Inte­ri­or. I asked myself and you the ques­tion of whether sus­tain­abil­i­ty and inte­ri­or is com­pat­i­ble. Of course, that works. And this is not only relat­ed to min­i­miz­ing your own con­sump­tion, but also to deal with which man­u­fac­tur­ers pay atten­tion to sus­tain­abil­i­ty. And above all, how they pay atten­tion. I have long admired Kine and Kristof­fer. They have an incred­i­bly beau­ti­ful home in Nor­way and design their own fur­ni­ture. It took a while for me to under­stand that behind the inte­ri­or project Ask og Eng , there is also a very sus­tain­able con­cept. How per­fect was my first thought. I admire how they design kitchen, shelfes and more with such a big seren­i­ty and devo­tion. At the same time they con­nect­ing sus­tain­abil­i­ty and aes­thet­ic Inte­ri­or in one prod­uct.
And although the love­ly Kine expects her sec­ond child every day, she tooks time to tell us how Ask og Eng came to be, how she under­stands sus­tain­abil­i­ty and how she tries to inte­grate it into her life. I real­ly rec­om­mend this won­der­ful dream from the heart. But read for your­self.
1. Dear Kine, please tell us a bit about you and your atti­tude to fur­ni­ture?
My name is Kine and I work, live and start­ed the com­pa­ny Ask og Eng togeth­er with Kristof­fer about 2 years ago. We have a 3‑year-old son, and any day now we are expect­ing our sec­ond child. Only a few years ago I would nev­er have believed it if any­one told me that I was going to work with fur­ni­ture design. I am actu­al­ly an envi­ron­men­tal geo­g­ra­ph­er, and ear­li­er I was work­ing with cli­mate change in the Arc­tic. How­ev­er, now fur­ni­ture has become such a big part of my life and being an entre­pre­neur has been one of the most reward­ing expe­ri­ences so far.
2. 2016 you found­ed your own stu­dio Ask og Eng. How did you come up with this idea?
The idea of Ask og Eng came over time actu­al­ly. It all start­ed when we had bought our first apart­ment togeth­er in Oslo. We had quite a clear idea of what we want­ed, so we decid­ed to do a lot of the work our selves, even though ren­o­vat­ing an apart­ment was
not any­thing any of us had done before. So we start­ed demol­ish­ing it all, chang­ing the lay out of the whole apart­ment, before start­ing to build it all up again. We watched you tube videos of how to build walls etc. It was a lot of work. And then when it came to the kitchen we had this vision of what we want­ed it to look like, but could not real­ly find what we were look­ing for any­where. So when Kristof­fer came across bam­boo as a mate­r­i­al through his work as an archi­tect, he asked me what I thought of the idea of build­ing it our selves. As an envi­ron­men­tal geo­g­ra­ph­er, I loved the idea of using a sus­tain­able mate­r­i­al and naive­ly thought, that since we already were doing so many things our selves; why not? So that is how it start­ed, we loved the kitchen so much that when we a cou­ple of years lat­er moved back to our home­town Dram­men, we were set on build­ing anoth­er kitchen in the new house as well. And then friends and acquain­tances start­ed ask­ing us about it and we start­ed play­ing with the idea of build­ing kitchens out of bam­boo for oth­ers as well.
3. You decid­ed to work with bam­boo. What idea is behind it and why would you rec­om­mend this mate­r­i­al to us?
As I men­tioned, we loved bam­boo at once because of its sus­tain­abil­i­ty. But also we love how beau­ti­ful, durable and ver­sa­tile it is. Bam­boo, which is actu­al­ly a type of grass, grows sig­nif­i­cant­ly faster than trees – up to a meter per day. This means that the bam­boo is ready to be har­vest­ed after 4–6 years – in com­par­i­son to trees that use about 50 years. Dur­ing growth, bam­boo absorbs more Co2 than is released dur­ing pro­duc­tion, some­thing that makes it Co2 neu­tral over the com­plete life­cy­cle. And it grows this fast with­out using any pes­ti­cides, her­bi­cides or arti­fi­cial fer­til­iz­ers.
4. Sus­tain­abil­i­ty is very impor­tant for our future, not only in the field of food and fash­ion. What is your idea of sus­tain­able liv­ing?
The idea of Ask og Eng sort of came out of nowhere and kind of spon­ta­neous, how­ev­er we both agreed ear­ly on that we would take this dream and make it an oppor­tu­ni­ty to do what we love and hope­ful­ly have more time togeth­er, even though it meant hav­ing less finan­cial­ly. And with that I mean that over the last years we have min­imised our salaries with half an income, which nat­u­ral­ly means that we con­sume less, and our expe­ri­ence is that it has been a lot eas­i­er than antic­i­pat­ed. F ex we have active­ly tak­en the choice to live with­in a small area, where our stu­dio, home and day care is close­ly locat­ed, so that we can spend less time and mon­ey on trans­port, min­imise our emis­sions and thus, have more time togeth­er.
5. And how can we imple­ment this atti­tude in our home?
We all agree that we need to low­er our con­sump­tion lev­el, but in order to make this tran­si­tion easy on every­one and mak­ing sure that we all con­tribute; I believe it can­not be done at the expense of our liv­ing stan­dards and sus­tain­able liv­ing has to be made eas­i­ly acces­si­ble We believe in buy­ing less, but invest­ing In qual­i­ty. When we first buy some­thing new, we invest in some­thing that we tru­ly like and that we know we will enjoy for years. Off course we also look to oth­er sus­tain­able design. Also most of our fur­ni­ture is bought sec­ond hand.
Dear Kine thank you so much for your time and that you told us your own sto­ry. It is a joy to fol­low how Asg og Eng become such a won­der­ful com­pa­ny. Don’t stop to inspire us with your atti­tude for inte­ri­or.
Pho­to­cre­d­it: Ask og En g, Hol­ly Marder

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