Als ich zum ersten mal an dem Schaufenster des kleinen Ladens in der Hamburger Straße vorbeiging, musste ich wirklich zweimal hingucken. Wunderschöne, stylische, federleichte, bunte Bikes schmücken den minimalistisch eingerichteten kleinen Laden. Fahrräder, reduziert auf das Nötigste, in einer sensationellen Farbauswahl. Ein kleiner Schriftzug ziert das Fahrrad, auf grosse Prints und Labeldrucke wird augenscheinlich verzichtet. Ein Fahrrad genau nach meinem Geschmack. Doch wer steckt dahinter?
tokyobike
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gegründet und entwickelt in Yanaka, einem Vorort von Tokyo, einer Millionenmetropole, in der Fortbewegung besonders schnell und einfach gehen muss. Ganz im Gegensatz zu dem hanseatischen Leben an der Weser. Aber das widerspricht sich keinesfalls, denn ganz im Sinne des Entwicklers lautet das Konzept, “Tokyo Slow” — Komfort steht über Geschwindigkeit, der Weg zum Ziel soll zelebriert werden und das ist im flachen Bremen besonders gut möglich. Und so zog hier zunächst das
tokyobike
Classic ein, fast zu schade, um es im Fahrradschuppen aufzubewahren, zierte es eine Zeit lang unseren Flur.
tokyobike
steht für urbane Fahrgelegenheiten und ist durch den Rahmen aus ChroMoly leicht zu fahren und leicht zu tragen. Ideal um eine Stadt zu erkunden.
Seit März diesen Jahres hat die
tokyobike
Family Zuwachs bekommen und die ganz Kleinen können sich auf das
Little tokyobike
freuen. Die Griffe sind perfekt für kleine Hände, ausgestattet mit Hand- und Rücktrittsbremse, wer will kommt das Fahrrad mit Stützrädern geliefert und momentan ist es in sechs verschiedenen Farben erhältlich.
Auch im Bremer
tokybike
Shop gibt es dieses zauberhafte kleine Fahrrad. Aber wer steckt nun eigentlich dahinter, hinter dem Bremer Laden?
Nach Berlin hat Daniel Fries 2013 den zweiten Shop in Deutschland eröffnet. Daniel, eigentlich Schauspieler am Düsseldorfer Schauspielhaus, hat ursprünglich mal eine Ausbildung zum Feinmechaniker in der Nähe von Jena, absolviert. Also einer vom Fach. Wie es dann aber zum tokyobikeshop in Bremen kam, erzählt er selbst:
Wer und was steckt hinter tokyobike Bremen?
Hinter tokyobike Bremen stecke ich, Daniel 44 Jahre alt und seit 2007 in Bremen. Ich war für 2 Jahre am Theater Bremen engagiert und wollte danach ursprünglich weiter ziehen und bin der Liebe wegen in der Stadt geblieben und hoffe auch hier alt zu werden. Gedacht war der Laden nur als temporäres Projekt von einem halben Jahr… Und nun sind es schon drei Jahre und es geht immer weiter. Davon bin ich natürlich damals nicht ausgegangenen da ich ja wegen meines eigentlichen Berufes (Schauspieler) immens viel unterwegs bin und seit der Eröffnung des Ladens ständig zwischen Bremen und dem Düsseldorfer Schauspielhaus hin und her pendele. Aber da ich meinem früheren Leben auch einmal den Beruf des Feinmechanikers gelernt habe ist das switchen zwischen beiden Berufen keine Belastung sondern angenehmer Ausgleich von von beiden.…..
Tokyo, New York, Sidney .… und Bremen. Wie kam es dazu, dass einer der ersten Shops Deutschlands hier in der Hansestadt eröffnet hat?
Ich
besuchte mit meiner Frau einen alten Freund von ihr in Berlin und eben dieser hat seit 2012 den ersten Laden mit Rädern von tokyobike in Berlin eröffnet und bei Mister Wong in Berlin Mitte stellte sich auf einmal die Frage …Warum nicht einen Laden in Bremen? Wie gesagt war das ganze nur temporär und kurze Zeit gedacht. Nicht geplant und aus einer spontanen Idee geboren trifft die Entstehung von tokyobike Bremen am besten. Mittlerweile sind wir vier und auch noch in Hamburg und Kiel zu finden.
Weniger ist mehr, dafür steht das Design von tokyobike. Auch Dein Shop ist sehr minimalistisch eingerichtet. Welche Idee steckt dahinter?
Das minimalistische Design lässt sich am besten in einem ebenso gestalteten Laden präsentieren und so entstand sehr schnell in meinem Kopf die Idee für die Einrichtung. Der Blickpunkt ist auf das wesentliche gerichtet.
New Balance, Singlespeed, Classic, Bisou, Sport — Welches Bike für welchen Anlass?
Die Räder von tokyobike sind für jeden und jeden Anlass geeignet. Und vor allem das geringe Gewicht machen sie zu einem Begleiter der nicht nur optisch aus dem Rahmen fällt sondern jeden überrascht, der zum ersten Mal auf einem tokyobike sitzt.
Zu guter Letzt: Was schätzt Du an Bremen und welches ist Dein liebster Ort?
An Bremen schätze ich vor allem seine Größe, die genau richtig ist. Obwohl ich nicht aus dem Norden stamme, hab ich mich dort immer wohl gefühlt. Jedoch hatte ich Bremen nie so richtig „ auf dem Schirm ” und liebäugelte mehr mit Hamburg. Nicht umsonst bin ich jetzt schon fast 10 Jahre hier und hoffe auch hier zu bleiben. Obwohl mich mein eigentlicher Beruf durch ganz Deutschland treibt habe ich hier meinen Ruhepunkt gefundenen.
Mein liebster Ort in Bremen das sind momentan die Kleingärten hinterm Cafe Sand durch die ich meine kleine Tochter im Kinderwagen schiebe und hoffe das sie nicht all zu bald aufwacht.
tokyobike Bremen
Hamburger Str. 27
28205 Bremen
email: [email protected]
Und dieses gute Stück, ein Bisou in Ivor, ist mein neues Lieblingsgefährt. Beim ersten Treten der Pedalen kann man sofort die “Tokyo Slow Erfahrung” machen. Tatsächlich schalte ich dabei einen Gang runter, während ich mit meinem Bisou durch die Hansestadt radele, besser als jede Achtsamkeitsübung.